gemeinsam statt einsam

Im Café lebensWERT ist jede(r) herzlich willkommen!

Was vor über einem Jahrzehnt mit einer Vision begann, gehört heute zum Haigerer Stadtbild: Das Café lebensWERT am Markplatz will ein Ort sein, an dem Menschen Begegnungen, Gespräche aber auch tatkräftige Unterstützung und Hilfe erfahren. Diese Woche feierte der Trägerverein lebensWERT e.V. sein 10-jähriges Bestehen.

Drei Tage lang volles Haus erlebten Gäste, Unterstützer und Mitarbeitende rund um Initiator Axel Hofeditz in dieser Woche unter dem Leitspruch „Es sind Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“. Daran knüpfte Helmut Schneider als Vertreter des Bürgermeisters in seinem Grußwort an: „Die Vision, für andere da zu sein und sie zu unterstützen – eine solche Anlaufstelle hier in Haiger zu haben, das ist eine tolle Sache.“ In Richtung des lebensWERT-Leiters sagte der Kommunalpolitiker: „Axel Hofeditz hat seine Vision mit Leben erfüllt, indem er vorangegangen ist und immer mehr Mitarbeitende dafür begeistert hat.“

Statt sicheres Einkommen: Leben auf Spendenbasis

Der amtierende Vereinsvorsitzende Gregor Fuchs erinnert sich an erste Gespräche vor rund 13 Jahren: „Axel hat damals die einsamen, alten und bedürftigen Menschen in Haiger in den Blick genommen und war sogar bereit, seinen sicheren Arbeitsplatz für diese gute Sache aufzugeben.“ So kam es im Mai 2012 zur Vereinsgründung und bald schon öffnete das Erzähl-Café in der Burgstraße unter beengten Bedingungen seine Pforte. 2015 bekam der Verein dann die Chance, das leerstehende Ladenlokal am Marktplatz zu übernehmen und umzubauen. „All das wurde rein aus Spenden finanziert“, dankte Fuchs den Unterstützern von lebensWERT. Neben dem Erzähl-Café fand hier schon bald das Still-Café für junge Mütter statt und das Café International als Anlaufstelle für Geflüchtete und Migranten. Gregor Fuchs betonte, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt und den Behörden stets von Respekt, Wertschätzung und Lösungsorientierung geprägt gewesen sei.

Neben dem Café bietet lebensWERT unterschiedliche Hilfen an

Mitgründer und langjähriger Vorsitzender Horst Weiss unterstrich den Hintergrund und Motivation des Vereins: „Als Christen wollen wir für Menschen da sein, ihnen Hilfe anbieten und ein offenes Ohr für ihre Nöte haben.“ Das sei eine herausfordernde Arbeit, und so dankte Weiss den vielen ehrenamtlich Mitarbeitenden, die im Service arbeiten, Kuchen backen, für die freundliche Atmosphäre sorgen, aber auch Menschen zu Hause besuchen, Fahrdienste übernehmen, sie begleiten und vieles mehr tun.

Geben ohne Gegenleitung zu erwarten

Der gebürtige Haigerer Siegfried Gerdau berichtete: „Ich kam zufällig ins Café und habe hier eine Insel der Menschlichkeit gefunden. Hier wird Menschen gedient, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.“ So musste der Wahlherborner „lernen“, dass Kaffee und Kuchen hier kostenfrei oder gegen eine freiwillige Spende serviert werden.

„Was wir an diesen drei Festtagen an Zuspruch und Ermutigung erlebt haben, war überwältigend“, so Axel Hofeditz. Auch das Caféhaus-Konzert mit dem Haigerer Songwriter Lars Peter habe Menschen angerührt. Das war ehrlich, persönlich und Freude spendend, so Hofeditz. „Unser Wunsch ist, dass die Haigerer sagen: lebensWERT ist ein Ort, wo wir gerne hingehen“.  Das Ziel sei, das Café täglich öffnen zu können, warb Hofeditz um neue Mitarbeitende. „Sie sind herzlich willkommen!“